Hanse – ist ein mysteriöses Wort, einst selten außer der Fachliteratur benutzt, beginnt seit fast vierzig Jahren auf die europäische Bühne zurückzukommen. Und es geschah im Jahr 1980, als in der niederländischen Stadt Zwolle der I. Kongress der neuen Hansa stattgefunden hat, auf der sich die Vertreter von 43 getroffen hatten, die einst zum Hansabund gehört haben. Gerade dann entstand die Idee, an die gemeinsame Geschichte und Tradition der Hansa anzuknüpfen.
Es wurde dann beschlossen, alle beste Traditionen dieses Bundes fortszusetzen, indem man sich vor allem auf breit verstandene wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit konzentriert. Solche Treffen finden jedes Jahr in anderer Stadt, indem sie an die Tradition des hanseatischen Sejms des so genannten Hansetags und an mittelalterliche Jahrmärkte anknüpfen.
In vielen Städten der damaligen Hansa sind zahlreiche Objekte in Form von Kirchen, Rathäusern, Klöstern Wohnhäusern von Bürgern sowie wirtschaftlichen Anlagen entstanden, was von einer reichen und stürmischen Geschichte dieser Städte zeugt. Diese Objekte, und auch interessante Sitten sind ein ausgezeichnetes Magnet, die die Touristen anlocken, die das Schatten sich in der ehemaligen, faszinierenden Vergangenheit entdecken möchten, indem sie in die mittelalterliche, geheimnisvolle Welt hinübertreten.
Wie hat das Alles begonnen? Wie ist Hansa entstanden? Was war sie und welche Ziele sie hatte? Was ist von ihr bis heute geblieben?
Hansagenese
Die Unterzeichnung im Jahr 1241 in Lübeck des Vertrags mit Hamburg über die Verteidigung vor den Angriffen von Seeräuber auf die Handelsschiffe war der Anfang des Bundes, der Hansa genannt wurde, der im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert zu einer militärischen und wirtschaftlichen Macht im Nordeuropa geworden ist. Anfangs war es eine Vereinigung der deutschen Händler, die im vierzehnten Jahrhundert in die Vereinigung von Städten umgewandelt wurde, die ein äußerst originelles und einzigartiges Gebilde in der Geschichte des Mittelalters war. Nacheinander begannen zum neuen Bund andere Städte beizutreten. In der Blütezeit gehörten zum ihm fast 200 Städte – von London – durch Flandern – bis zum Großen Novogrod.
Eine große Rolle in dieser Organisation spielte die Ostsee, die die Rolle einer wichtigen Handelsroute zwischen West- und Osteuropa spielte. Und die zahlreichen Städte an ihrer Ufer zu starken wirtschaftlichen Zentren geworden sind.
Vier Hauptkontorstädten waren: London, Brügge, Bergen, Großer Novogrod, und informelle Hauptstadt war Lübeck. Das Symbol von vielen Städten, die sich auf ihren Stempeln befand, die Kogge war also ein charakteristischer Typ des Schiffes, der im Nordeuropa ab dem neunten bis fünfzehnten Jahrhundert benutzt wurde. Die Grundlage der Tätigkeit der Hansa war vor allem Handel mit einer hohen Reichweite. Es wurden Vereinigungen gegründet und moderne Hafen- und Handelstechnologien eingeführt. Man hat Rechtskonflikte entschieden. Und sogar mit Hilfe eigener Truppen wurden große Konflikte z.B. um dem schwedischen Thron am Ende des vierzehnten Jahrhunderts entschieden. Im vierzehnten und dem fünfzehnten Jahrhundert ist diese Organisation zur absoluten Herrscherin von Ostsee und von Nordsee geworden, indem sie einen seltsamen Großmarkt geschaffen hat. Ab der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts begann man den Einfluss von der Hansa zu begrenzen, und zahlreiche bewaffnete Konflikte ihre politische und wirtschaftliche Rolle geschwächt haben. Die Herrschaft von England auf den Meeren von Anfang des sechzehnten Jahrhunderts, und dann der religiöse Dreißigjähriger Krieg /1618-1648/ vervollständigten das Schicksal von der Hansa. Das letzte Treffen der Vertreter von ihren mehreren Städten fand im Jahr 1669 statt und es wurde klar geworden, dass sich das Schicksal der erfüllt hat. Die Organisation hat aufgehört zu existieren. Jedoch eins ist sicher. Das Bestehen der Hansa durch fast 300 Jahre hat einen riesen Einfluss auf die an der Ostsee und an der Nordsee gelegenen. Dies forte zu einer dynamischen wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, eine gewisse Kultur von „hanseatischen Städten” des Nordeuropas gebildet hat.
Leben im hanseatischen Elbing
Politische und wirtschaftliche Beziehungen von Elbing mit der Hansa haben einen sehr intensiven Anstieg des Handelsaustausches mit vielen Regionen des damaligen Europas. Nach Elbing floss in großen Mengen Steinzeuggefäße aus Deutschland, wunderschöne mauretanische Erzeugnisse aus fernem Spanien, Weinkrüge aus Frankreich, Tisch- und Küchenkeramik aus den Niederlanden, aus England und aus Südskandinavien. Natürlich gibt es auch in großen Mengen die Keramik, die an Ort und Stelle hergestellt wird. Eine unglaubliche Sammlung sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Quantität aufwendige Glaserzeugnisse dar. Das sind wunderschöne Becher und Gläser, das sind schlanke so genannte Flötengefäße zum Weintrinken, die aus Deutschland, aus Niederlanden oder aus Tschechien mitgebracht wurden.
Eine unschätzbare Entdeckung, die mit dem geistigen Leben des ehemaligen Elbing verbunden ist, sind 24 Holztafeln mit beidseitig eingeklebten Wachsplättchen, auf denen manchmal Texte von Händlerrechnungen oder Übungen aus Rhetorik eines Schülers von Elbinger Schule erhalten wurden. Einzigartig ist auch die Sammlung von acht mittelalterlichen Musikinstrumenten, unter denen sich Mandoline, Fiedel, Flöten, Pfeifen befinden, und ihr perfekter Erhaltungszustand hebt geradezu Bewunderung. Die Sensation stellen Brille in einer Hornfassung mit grünen Gläsern aus fünfzehntem Jahrhundert dar. Von der abgelegenen Region des Mittelmeeres wurden nach Elbing Seidenstoffe, sehr kostbare Erzeugnisse mitgebracht, die mit Sicherheit für die reichsten Bürger vorgesehen waren.
Elbinger haben ein Teil ihrer Zeit auch Unterhaltung gewidmet, indem sie Domin, Tric-Trac gespielt haben, was zahlreiche Spielsteine, Würfel sogar Zockerspielsteine bestätigen. In Erstaunen versetzt eine herrliche Sammlung von Kinderspielzeugen, die sowohl an Ort und Stelle hergestellt wurden als auch von der Ferne mitgebracht wurden.
Im Geiste des Mittelalters pilgerten Elbinger in die europäische Sanktuarien. Die durch sie mitgebrachten Pilgerzeichen aus Santiago de Compostela, Maastricht, Köln oder Rom zeugen von ihrer religiösen und geistigen Verbundenheit mit mittelalterlichem Europa.
Von den Handelskontakten zeugen auf die in Elbing gefundene Körner und Samen exotischer Pflanzen. Schon im achtzehnten Jahrhundert wurden in die Stadt unter anderem Feigen, Walnüsse, Pfeffer sowie Muskat von Nahem Osten gebracht.
Das Reichtum des hanseatischen Elbing sind nicht nur Luxusgegenstände sondern auch Tausende von kleinen Dingen des täglichen Gebrauchs: Schere zum Abschneiden von Dochten der Kerzen, hölzerne Stöcke zum Laufen auf schlammigen Straßen, Geldbeutel aus Leder zur Aufbewahrung von Wachstafeln, mittelalterlicher Golfschläger zum Rasengolfspielen, Ledergürtel mit braunen Applikationen. Und viele Die Bürger mochten sich mit Gegenständen umgeben sein, die das Leben bequemer mach ten. Genau wie wir es heute tun. Natürlich nicht alle Bewohner von Elbing waren vermögend. Es haben hier auch doch Menschen gelebt, die den Pöbel und gemeines Volk wie in jeder Stadt vertreten haben. Gerade schuf diese soziale, berufliche Vielfalt und Vielfalt von Nationalitäten dieses spezifische Klima der Stadt. Die in Elbing wohnenden Deutschen, Polen, Preußen oder Holländer schufen diesen einzigartigen Charakter dieses Ortes.
Zum Bund der neuen Hansa gehört heute über 200 Städte aus 16 Länder, und der Vorsitzender natürlich Lübeck ist. Die Zusammenarbeit, hauptsächlich regionale Zusammenarbeit, auf die sich neue Hansa in der Praxis beruht, sollte vor allem der Wiederherstellung des Geistes von damaligen Hansastädten dienen.
Auf der Basis von Lokalen Traditionen sollten gegenseitige wirtschaftliche, kulturelle und touristische Kontakte entwickeln. Die Handlungen dieses Bundes wurden im Jahr 1980 unternommen, also noch vor allem politischen Änderungen in Europa. Und wieder wie einst im Mittelalter funktioniert der Bund überstaatlich. Das Vierteljahrhundert ihres Bestehens brachte zur Schaffung von Netzen neuer wirtschaftlichen Verbindungen, gemeinsamen Strategie des Schutzes und der Renovierung von Denkmälern, zum Wiederaufbau von historischen Städten oder zur Lenkung der Aufmerksamkeit auf den Umweltschutz auf die Sauberkeit der Ostsee sowie auf die Realisierung von gemeinsamen ökologischen Projekte. Elbing, das zur neuen Hansa seit dem Jahr 1999 gehört, passt sich sehr gut an die Tätigkeit dieses Bundes. Es werden im großem Maßstab archäologische Untersuchungen der Altstadt geführt und der Wiederaufbau seines historischen Zentrums, Organisation von Treffen, die zur hanseatischen Vergangenheit der Stadt anknüpfen oder ökologischer Schutz sind die Handlungen, die mit besten Traditionen des ehemaligen Elbing verbunden sind. Warum berufen wir uns in den heutigen Handlungen gerade auf die Hansa, diese erste historische Europäische Union? Da im gewissen Sinne ist die Union ihre Nachfolgerin. Und es kann nur eine Antwort geben. Wir kommen zu unseren Wurzeln zurück, weil „die Vergangenheit unsere Zukunft ist”.
– Grażyna Nawrolska